Se non è vero, è molto ben trovato
Giordano Bruno (1585)
Am 20. Juli 1969 landeten Neil Armstrong und Buzz Aldrin auf dem Mond.
In den Monaten vor der Landung bereiteten sich die Astronauten der Apollo-Mission in der Mondlandschaft einer Wüste im Westen der Vereinigten Staaten auf das Ereignis vor. In der Gegend lebten
einige Indianerstämme und eine (vermutlich erfundene) Geschichte beschreibt eine Begegnung zwischen den Astronauten und einem der Ureinwohner:
Während des Trainings trafen die Astronauten eines Tages einen alten Ureinwohner. Der Mann fragte sie, was sie denn da trieben, und die Astronauten erklärten, sie gehörten einer Forschungsexpedition an, die in Kürze auf dem Mond fliegen würde. Als der alte Mann das hörte, schwieg er eine Weile lang, dann fragte er die Astronauten, ob sie ihm einen Gefallen tun könnten.
„Was können wir für Sie tun“, fragten sie.
„Die Leute meines Stammes glauben, dass auf dem Mond heilige Geister leben“, erwiderte der alte Mann. „Dürfte ich Sie bitten, ihnen eine wichtige Botschaft meines Volkes auszurichten?“
„Wie lautet die Botschaft?“, fragten die Astronauten.
Der Mann antwortete etwas in der Sprache seines Stammes und bat die Astronauten, den Satz so lange zu wiederholen, bis sie ihn korrekt aufsagen konnten.
„Was bedeutete das?“ fragten sie ihn.
„Ach, das kann ich Ihnen nicht sagen“, antwortete er. „Das ist ein Geheimnis, das nur mein Stamm und die Mondgeister kennen dürfen.“
Als die Astronauten zu ihrer Basis zurückkamen, suchten sie so lange, bis sie jemanden fanden, der die Sprache des Alten verstand, und baten ihn, die
Geheimbotschaft zu übersetzen.
Als sie ihm den Satz aufsagten, lachte der Übersetzer schallend. Nachdem er sich beruhigt hatte, verriet er ihnen, was sie da so gewissenhaft auswendig gelernt hatten:
„Glaubt diesen Leuten kein Wort. Sie sind gekommen, um euch euer Land wegzunehmen.“
aus Yuval Noah Harari „Eine kurze Geschichte der Menschheit“