„In diesem Reich erreichte die Kunst der Kartographie eine solche Vollkommenheit, dass die Karte einer einzigen Provinz eine ganze Stadt ausfüllte, und die Karte des Reiches eine ganze Provinz.
Auf die Dauer aber gab man sich mit diesen unzureichenden Karten nicht zufrieden, und die Kartographenschulen entwarfen eine Reichskarte, die genau so groß war wie das Reich selber und Punkt für Punkt mit ihm zusammenfiel.
Spätere Generationen ehrten die Kunst der Kartographie jedoch längst nicht mehr so; sie fanden diese übergroße Karte nutzlos und überließen sie pietätlos den Unbilden der Sommersonne und des Winterwetters. In den westlichen Wüsten sind noch einzelne Stücke der Karte erhalten geblieben, unter denen Bettler und wilde Tiere wohnen. Im ganzen übrigen Reich aber findet man keine Spur mehr von der geographischen Wissenschaft."
Suarez Miranda 1658
Lewis Carroll (1832 - 1898) hat in seinem Buch "Sylvie and Bruno concluded" diese Idee als Dialog zwischen der Heldin Sylvie und einem deutschen Wissenschaftler namens Mein Herrr ausgearbeitet:
"That's another thing we've learned from your Nation," said Mein Herr, "map-making. But we've carried it much further than you. What do you consider the largest map that would be really useful?"
"About six inches to the mile."
""Only six inches!"exclaimed Mein Herr. "We very soon got to six yards to the mile. Then we tried a hundred yards to the mile. And then came the grandest idea of all! We actually made a map of the country, on the scale of a mile to the mile!"
"Have you used it much?" I enquired.
"It has never been spread out, yet," said Mein Herr: "the farmers objected: they said it would cover the whole country, and shut out the sunlight! So we now use the country itself, as its own map, and I assure you it does nearly as well.
Lewis Carroll - The Complete Illustrated Works. Gramercy Books, New York (1982)