Russland in der NATO???
Im Januar 2017 habe ich mehre Leserbriefe an den Bonner Generalanzeiger, die Zeit und den Spiegel geschickt. Abgedruckt hat nur der Generalanzeiger. Sogar ein positiver Leserbrief, der sich auf meinen Leserbrief bezog, wurde veröffentlicht.
Leserbrief an den Bonner Generalanzeiger zum Artikel „Merkel weist Trumps Kritik zurück“ vom 17. Januar 2017.
Man kann Herrn Trump mögen oder auch nicht, mit seiner Aussage, dass die NATO obsolet sei, hat er Recht. Laut Duden heißt das „veraltet, überflüssig“. Und das ist die NATO derzeit fürwahr.
Als ich in den 60ern beim Bund war, war der Sinn der NATO klar: Angriffe des Warschauer Paktes abzuwehren. Doch seit 1991 gibt es keinen Warschauer Pakt mehr. Damit hat die NATO ihre Daseinsberechtigung verloren!
Wenn mir ein böser Nachbar seinen Müll über den Zaun in meinen Garten wirft, ziehe ich auch nicht mit meinen Freunden los, um ihn zu verprügeln. Ich rufe die Polizei. Und das Gleiche gilt im Großen: Die „Welt-Polizei“ ist die UNO und nicht die NATO!
Dr. Helmuth Herterich
Leserbrief an die Zeit zum Artikel „Blockbildung“ (Zeit Nr. 28 vom 30. Juni 2016)
Als ich in den 60ern beim Bund war, war der Sinn der NATO klar: Angriffe des Warschauer Paktes abzuwehren. Doch seit 1991 gibt es keinen Warschauer Pakt mehr. Das NATO-Raketenschild in Polen war angeblich gegen die Schurkenstaaten, wie Iran oder Nordkorea gerichtet – auf keinen Fall gegen Russland!
Was passiert eigentlich, wenn sich Russland um die Aufnahme in die NATO bewirbt? Wären dann nicht alle derzeitigen Probleme gelöst?
Mit welcher Begründung würde man denn den Aufnahmeantrag Putins ablehnen? In den Statuten der NATO habe ich nichts gefunden, was eine Aufnahme der Russen ausschließen würde. Natürlich wurde der Nordatlantik-Pakt als Gegengewicht zum Warschauer Pakt gegründet. Nur schriftlich findet man das nicht in den 14 Artikel des Gründungsvertrages. Sonst hätte ja die NATO mit der Auflösung des Warschauer Paktes 1991 ihre Daseinsberechtigung verloren!
Dr. Helmuth Herterich
Dann war ich so vermessen, an die russische Botschaft zu schreiben. Leider ohne Antwort. Offensichtlich waren die Russen an meiner Idee nicht interessiert.
Vielleicht hätte sie die Weltpolitik verändert? Wer weiß?
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Gesendet Freitag, 27. Januar 2017 19:25 |
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Sehr geehrte Damen und Herren,
ich möchte einen Vorschlag bezüglich der Aufnahme der Russischen Föderation in die NATO machen.
Bitte betrachten Sie diesen Vorschlag nicht als Witz. Er ist durchaus ernst gemeint.
Ich habe diesbezüglich auch bereits einige Leserbriefe an verschiedene Zeitungen geschrieben:
Leserbrief an die Zeit zum Artikel „Blockbildung“ (Zeit Nr. 28 vom 30. Juni 2016)
Als ich in den 60ern beim Bund war, war der Sinn der NATO klar: Angriffe des Warschauer Paktes abzuwehren. Doch seit 1991 gibt es keinen Warschauer Pakt mehr. Das NATO-Raketenschild in Polen war angeblich gegen die Schurkenstaaten, wie Iran oder Nordkorea gerichtet – auf keinen Fall gegen Russland!
Was passiert eigentlich, wenn sich Russland um die Aufnahme in die NATO bewirbt? Wären dann nicht alle derzeitigen Probleme gelöst?
Mit welcher Begründung würde man denn den Aufnahmeantrag Putins ablehnen? In den Statuten der NATO habe ich nichts gefunden, was eine Aufnahme der Russen ausschließen würde. Natürlich wurde der Nordatlantik-Pakt als Gegengewicht zum Warschauer Pakt gegründet. Nur schriftlich findet man das nicht in den 14 Artikel des Gründungsvertrages. Sonst hätte ja die NATO mit der Auflösung des Warschauer Paktes 1991 ihre Daseinsberechtigung verloren!
Der Präsident der Russischen Föderation Herr Putin würde mit einem Aufnahme-Antrag die Öffentlichkeit zum Nachdenken zwingen. Denn angeblich ist die NATO nicht gegen Russland, sondern gegen die "Schurkenstaaten" (z.B. Nordkorea) gerichtet.
Ich glaube, dass Herr Putin durchaus einen derartigen Vorschlag in Betracht ziehen könnte.
Bitte legen Sie diesen Vorschlag Ihren Botschafter S.E. Vladimir Grinin vor. Falls dieser den Vorschlag für gut befindet und an den Präsidenten weiterleitet, würde ich mich über eine Nachricht sehr freuen.
mit freundlichen Grüßen,
Dr. Helmuth Herterich
Frans-Hals-Str. 29
53757 St. Augustin
N:B.: Der beiliegende Leserbrief („NATO ist überflüssig“) wurde im Bonner Generalanzeiger veröffentlicht.
Weil ich auf meine Idee recht stolz war, habe ich folgende email an meinen Freund Horst geschickt:
Von Helmuth Herterich <doc-herterich@freenet.de>
Gesendet Freitag, 27. Januar 2017 22:31
An: Dr.H.F.Huck@t−online.de
Mein lieber Freund Horst,
sag' jetzt bloß nicht "Jetzt spinnt er total!". Du hast mich ja neulich auf die Idee gebracht, an die Botschaft zu schreiben.
Es sind 3 Hürden (mit äußerst geringer Erfolgs-Wahrscheinlichkeit) zu überwinden:
1) der "Sichter" gibt das mail an seinen Chef weiter und
2) der an den Botschafter und
2) der Botschafter findet das bemerkenswert und spricht mit Putin.
Aber das Ganze kostet nichts und ist einen Versuch wert.
Stell Dir mal vor, Putin beantragt die Aufnahme in die NATO. Das wäre doch der gag des Jahrhunderts!
per aspera ad astra!
Helmuth
Beim Durchlesen meiner alten Spiegel-Sammlung fand ich erstaunlicherweise, dass dieser Vorschlag nicht neu ist. 1955 -bei der Aufstellung der NATO- hatte sogar ein US-Senator die gleiche Idee . Offenbar erschien ihm die „gelbe Gefahr“ größer als die „rote Gefahr“. Wie wir wissen, ist aus der Idee von Senator Berle nichts geworden. Vielleicht hätte sich der ganze „Kalte Krieg“ so vermeiden lassen. Schade!
Und bei der Verleihung des Karlspreises 1956 in Aachen äußerte sich der britische Premiereminister Churchill in der gleichen Weise:
Die Abrechnung Chruschtschows mit dem verbrecherischen Stalin-Regime auf dem XX. Parteitag hatte die Hoffnung des Westens auf ein Ende des Kalten Krieges und einer Versöhnung mit Moskau geweckt.
Aber leider wurde nichts daraus. Die Rüstungs-Lobby und die Kalten Krieger des Westens waren anderer Meinung. Schade!