Reise zum Mittelpunkt des Frühstück-Eis

Seit Jahren liebe ich es, zum Frühstück ein Ei zu essen.
Wachsweich, d. h. das Eiweiß fest und das Dotter halbflüssig.
Ich habe mir sogar ein Buch über die Wissenschaft des Eierkochens gekauft: „Reise zum Mittelpunkt des Frühstückseis“ von Len Fisher. Sehr interessant!
Vor Allem weiß ich seitdem, dass die Aussage „auf dem Mt. Everest kann man keine Eier kochen“, falsch ist. Es dauert (wegen der geringeren Wärmedifferenz des kochenden Wassers zur Umgebung) nur länger.
Nach den Untersuchungen von Len Fisher gerinnt das Eiweiß ab 63 Grad; das Eigelb (Dotter) ab etwa 70 Grad.
Und Wasser kocht auf dem höchsten Berg der Welt nicht bei 100 Grad (wie auf Meereshöhe), sondern bei 72 Grad. Also; zumindest das Eiweiß wird fest, das Dotter bleibt halbweich. Das wäre für mich ideal.
Aber natürlich hat noch niemand auf dem Gipfel des Mt. Everest ein Ei gekocht. Da hat man ganz andere Sorgen; da frieren einem im Schneesturm höchstens die Eier ab! Und die Basis-Station ist auf 5.300 m Höhe. Dort siedet Wasser bei 82 Grad. Also kein Problem beim Eierkochen, falls man welche hat!
By the way: Schon der Königliche Geograph Sir George Everest hatte sich ständig darüber geärgert, dass man seinen schönen schottischen Namen falsch aussprach. Der hatte nichts mit „ever“, sondern mit „eve“ und „rest“ zu tun.
(„Eve“ = „Abend“ mit langem „i“ )

 

Seit 3 Jahren lebe ich allein. Deshalb brauche ich zum Frühstück nur noch 1 Ei.  Dafür ist mir die normale Methode des Eierkochens mit einem Topf mit heißem Wasser zu umständlich:
Topf aus dem Schrank holen, Wasser einfüllen, auf die Herdplatte stellen, warten bis das Wasser kocht, das Ei vorsichtig hineinlegen und dann nach 6 Minuten herausnehmen und abschrecken. Von der Energieverschwendung ganz zu schweigen!
Ich habe deshalb über Alternativen nachgedacht und einige Versuche mit den unterschiedlichen Methoden des Eierkochens durchgeführt.

 

Alle meine Versuche wurden mit Eier der Größe L (65 bis 70 Gramm, direkt aus dem Kühlschrank) durchgeführt.

  

Zuerst habe ich mir im Internet für etwa 5 € ein „Eierhuhn für die Mikrowelle“ gekauft.

 

 Man füllt die Basis mit etwas Wasser, legt ein Ei in den Eierhalter, schraubt zu und stellt das „Huhn“ für mehrere Minuten in die Mikrowelle.

 

Aber trotz vieler Versuche mit unterschiedlichen Wassermengen und Mikrowellen-Garstufen war es jedesmal ein „peut-etre“ . Mal war das Ei zu hart, mal zu weich, manchmal zersprang es, obwohl ich es angepiekst hatte, usw.
Die optimalste Methode für ein Ei der Größe L aus dem Kühlschrank war:

 25 ml Wasser;
5 Minuten auf Stufe 360 W meiner Siemens 800 W Mikrowelle.

 

Die unterschiedliche Konsistenz der Frühstückseier hatte wahrscheinlich den folgenden Grund:

Die Abstufung der Leistung der Mikrowelle erfolgt leider nicht kontinuierlich, sondern durch wechselhaftes An- und Abschalten der vollen Leistung.
Wie ich mit einem Watt-Meter feststellte, zwischen 40 Watt und 1.300 Watt. (Die 40 Watt ergaben sich durch den Stromverbrauch des Drehtellers bei ausgeschaltetem Magnetron.)
Da die 5 Minuten auf dem Drehknopf nicht exakt einzustellen waren, konnte es geschehen, dass die letzten 10 - 20 Sekunden auf „voller Leistung“ erfolgten. Mit dem Ergebnis, dass das Ei zu hart war!

 

Da ich das Glücksspiel am Morgen leid war, habe ich mir dann bei Netto für 15 € einen „GourmetMaxx-Eierkocher“ für 2 Eier gekauft.

 

Man misst mit dem Messbecher -je nach Größe und Zahl der Eier- eine bestimmte Menge Wasser ab, füllt das Wasser in das Gerät und setzt das Ei in die Halterung. Deckel drauf und drückt auf den Kopf.

 

Nach einigen Minuten ertönt ein Piep-Ton; man nimmt das Ei heraus, schreckt es mit kalten Wasser ab und fertig ist das ideale Ei.

 

Und ich muss sagen, es funktioniert.

 

Natürlich ist auch ein Bisschen Experimentieren notwendig.
Eiergröße und Temperatur des Eis (ob es aus dem Kühlschrank kommt) müssen berücksichtigt werden. Aber ansonsten alles easy!

 

Das Gerätes funktioniert nach dem folgenden Prinzip:

Eine abgemessene Menge Wasser wird verdampft und der heiße Dampf übernimmt die Gerinnung des Eiweißes bzw. Eigelbs. Wenn alles Wasser verdampft ist, piept es.

 
Aus meinem Studium weiß ich noch, dass zum Verdampfen von Wasser etwa die 7fache Menge an Energie benötigt wird, wie für das Erhitzen zum Siedepunkt. (Verdampfungswärme des Wassers = ca. 540 kcal/kg; Erhitzen von 20 auf 100 Grad = ca. 80 kcal/kg).

Die seit dem Mittelalter übliche (sehr aufwendige) Salz-Gewinnung durch Eindampfen der Sole (Siede-Salz) hat neben der Köhlerei dazu geführt, dass es vor 250 Jahren fast keinen Wald mehr in Deutschland gab.
Wie clever ist dagegen die Salz-Gewinnung in Süd-Europa durch Verdunsten von Meerwasser in großen Becken (Meer-Salz).
Die Sonne schickt keine Rechnung!

 

Ist also mein „Verdampfungs-Eierkocher“ ein Energiefresser?

 

 

Um dies herauszufinden habe ich eine Reihe von Experimenten gemacht. Es wurden jeweils 3 Versuche durchgeführt; d.h. insgesamt 9 Frühstücks-Eier zubereitet.

 

  1. mit einem Topf auf einer Elektro-Herdplatte.
    Da mein Elektro-Herd fest angeschlossen ist, bestand keine Möglichkeit den Strom über das Watt-Meter laufen zu lassen. Ich habe jedoch noch aus meiner Studentenzeit eine elektrische Kochplatte. Jahrelang lag sie im Keller; für meine Untersuchung hat sie tadellos funktioniert.

  2. mit dem „Huhn“ in der Mikrowelle und

  3. mit dem "Verdampfungs-Eierkocher" von Netto

 

1. Versuch: Mit dem Topf auf der Elektro-Kochplatte

 

Ich habe den kleinen Topf mit 500 ml Wasser gefüllt, das Wasser zum Kochen gebracht (es dauerte genau 4 Minuten), den Strom ausgeschaltet, das Ei (Kühlschrank-Temperatur) in das siedende Wasser hineingelegt und nach 6 Minuten herausgenommen und abgeschreckt. Laut Internet benötigt ein Ei der Größe L etwa 6 Minuten bis es „wachsweich“ ist.

 

Das Ergebnis: Ein tadelloses wachsweiches Frühstücks-Ei!

 

Energieverbrauch:

 

Rechnerisch: 1.600 W x 4 x 60 = 384.000Ws = 0,11 kWh

 

Gemessen: 0,12 kWh

 

Theoretischer Verbrauch zum Erhitzen von 0,5 Liter Wasser:

 

0,5 l x 85 Grad = 42,5 kcal = 178,5 kWs = 0,05 kWh

 

Da ja nicht nur das Wasser, sondern auch der Topf erhitzt wurde und auch noch Wärmeverluste stattfanden, war etwa die doppelte der theoretischen Energiemenge notwendig.

 

 

 

2. Versuch: Mit dem „Huhn“ in der Mikrowelle

 

 

 

Das Ei (aus dem Kühlschrank) wurde mit 40 ml Wasser auf Stufe 360 W der Mikrowelle erhitzt.

 Energieverbrauch laut Watt-Meter: 0,06 kWh

  

 

3. Versuch:; Mit dem Verdampfungs-Eierkocher

 

Der Wasserbehälter wurde mit 40 ml Wasser (laut Skala für 1 weiches Ei) gefüllt, das Ei (aus dem Kühlschrank) eingesetzt und der Startknopf gedrückt.
Nach 9 Minuten ertönte das Signal und das Ei wurde herausgenommen und abgeschreckt.

 

Ergebnis: Ein tadelloses wachsweiches Frühstücksei!

 

Energieverbrauch:

 

Rechnerisch: 250 W x 9 x 60 = 135.000Ws = 0,04 kWh

 

Gemessen: 0,04 kWh

 

Theoretischer Verbrauch zum Erhitzen und Verdampfen von 40 ml Wasser:

 

40 x 85 + 40 x 530 = 24.600 cal = 103.320 Ws = 0,029 kWh

 

Wegen des Wärmeverlustes war etwa 1/3 mehr Energie als theoretisch notwendig.

 

 

Vergleich:

 

Kochplatte

0,12 kWh (d.h. bei einem kWh-Preis von 40 Cent ca. 5 Cent)

Mikrowelle

0,06 kWh (d.h. bei einem kWh-Preis von 40 Cent ca. 2,5 Cent)

Dampf-Eierkocher

0,04 kWh (d.h. bei einem kWh-Preis von 40 Cent ca. 1,5 Cent)

 

 

 

Zusammenfassung:

 
Am günstigsten ist der Dampf-Eierkocher.
Mit der Mikrowelle benötigt man etwa 50 % mehr Energie.

Und mit der herkömmlichen Methode (Wasser-Kocher) wird etwa 3mal so viel Energie verbraucht.

 

Dies alles gilt für das Kochen von 1 Ei; werden z.B. für ein Frühstück 5 oder mehr Eier benötigt, so könnte die herkömmlich Methode mit dem kochenden Wasser im Topf auf der Herdplatte durchaus günstiger sein.

 

 

 

Nachtrag (März 2024)

 

Ich habe mir bei Netto  einen Dampf-Eierkocher für 1 Ei gekauft. Den "GourmetMaxx" für 14 €.
Er hat eine Leistung von nur 70 Watt (im Gegensatz zum 2-Eier-Dampfkocher mit 250 W).
Statt 40 ml Wasser werden zwischen 5 und 8 ml Wasser je nach gewünschtem Härtegrad eingefüllt.

 

Der Wasserbehälter wurde mit 6 ml Wasser (laut Skala für  weiches Ei) gefüllt, das Ei (aus dem Kühlschrank) eingesetzt und der Startknopf gedrückt.
Nach 11 Minuten ertönte das Signal und das Ei wurde herausgenommen und abgeschreckt.

 

Ergebnis: Ein tadelloses wachsweiches Frühstücksei!

 

Energieverbrauch:

 

Rechnerisch: 70 W x 11 x 60 = 46.200Ws = 0,013 kWh

 

Gemessen: 0,01  -0,02 kWh (das Energie-Messgerät misst in 0,01er Schritten)

 

Theoretischer Verbrauch zum Erhitzen und Verdampfen von 6 ml Wasser:

 

6 x 80 + 6x 530 = 3.660 cal = 15.400 Ws = ca. 0,005 kWh

 

D.h. wegen der Wärmeabstrahlung betrug der tatsächliche Verbrauch etwa 3 mal soviel wie theoretisch errechnet.

 

Der 1-Ei-Dampf-Eierkocher verbrauchte für mein Frühstücks-Ei nur noch 1/3 der Energie wie der 2-Ei-Dampf-Eierkocher.

Neuer Vergleich:

 

Kochplatte

0,12 kWh (d.h. bei einem kWh-Preis von 40 Cent ca. 5 Cent)

Mikrowelle

0,06 kWh (d.h. bei einem kWh-Preis von 40 Cent ca. 2,5 Cent)

großer Dampf-Eierkocher

 

kleiner Dampf-Eierkocher

0,04 kWh (d.h. bei einem kWh-Preis von 40 Cent ca. 1,5 Cent)

 

0,013 lWh (d.h. bei einem kWh-Preis von 45 Cent ca. 0,6 Cent)

 

 

 

 

 

Es gibt in Deutschland 13.200 km Autobahnen. Bei einer Bevölkerung von 82,8 Mio. Einwohner entfallen daher
16 cm (!) Autobahn auf jeden Einwohner.

Mit dem Leben ist es wie mit einem Theaterstück:
es kommt nicht darauf an, wie lang es ist, sondern wie bunt.
Seneca

 

Im Leben wie im Theater sollte man nur solange bleiben, wie es Spaß macht, zuzusehen.

Sokrates

 

Im Land der Blinden ist der Einäugige nicht König.
Er kommt auf den Scheiterhaufen!

Helmuth Herterich

 
Jedes Prinzip
führt zu Absurditäten, wenn man es bis zu seiner letzten Konsequenz verwirklicht. Golo Mann 

Der Germane ist hartnäckig, auch im Schlechten. Er selbst nennt es Treue.
Tacitus

 

"Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache - auch nicht mit einer guten Sache; dass er überall dabei ist, aber nirgendwo dazu gehört."

 

Hans Joachim Friedrichs

Das Problem einer Demokratie besteht darin, dass in ihr zwei Idioten doppelt so viel zu sagen haben wie ein Genie. 

Albert Einstein

 

Es bleibt dabei, dass die Förderung erneuerbarer Energien einen durchschnittlichen Haushalt nur rund 1 Euro im Monat kostet - so viel wie eine Kugel Eis.


Jürgen Trittin, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (2004)

   

Wer mit der Wahrheit in kleinen Dingen leichtsinnig ist, kann nicht mit wichtigen Dingen betraut werden.

Albert Einstein

Wer ein Ei stiehl, stiehlt auch ein Kamel.

Afrikanisches Sprichwort

 

You don’t know what you got,
until it’s gone.
Cinderella

Für jedes komplexe Problem gibt es eine einfache Lösung: elegant, plausibel, und falsch.

 H. L. Mencken

 

Störche und Geburten
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Haben Sie schon einmal über einen Imagefilm oder ein Animationsvideo nachgedacht?

 

Die Filmemacherin Anke Lanzon und ihre Firma "Webfilm Chiemgau" -früher "Webfilm Berlin"- erstellen beeindruckende Unternehmensfilme für Webseiten.

 

Einfach mal `reinschauen:   

 http://www.webfilm-chiemgau.de/team

Task Management
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Intelligenz und Fleiß
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Das gelungene, vollendete, erfüllte Leben ist eines, in dem wir in Einklang mit unsrer Natur das Beste aus unseren Möglichkeiten gemacht haben – selbstverständlich ohne den Mitmenschen zu schaden, ohne andere unglücklich zu machen.

 

Der Philosoph Bernulf Kanitscheider, Spektrum der Wissenschaft, Juli 2008

Des Menschen Tage sind wie Gras,
er blüht wie die Blume des Feldes.

Fährt der Wind darüber, ist sie dahin;
der Ort, wo sie stand, weiß von ihr nichts mehr.

 

Psalm 103

Es wäre doch möglich, dass einmal unsere Chemiker auf ein Mittel gerieten, unsere Luft plötzlich zu zersetzen, durch eine Art Ferment. So könnte die Welt untergehen.


Georg Christoph Lichtenberg

Letzte Worte des Indianerhäuptlings Crowfoot

Nur noch eine kurze Weile, dann bin ich von euch gegangen. Wohin, das kann ich euch nicht sagen. Wir kommen aus dem Nirgendwo, und wir gehen ins Nirgendwo. Was ist das Leben? Es ist der Lichtblitz eines Leuchtkäfers in der Nacht. Es ist der Atem eines Büffels im Winter. Es ist der kleine Schatten, der über das Gras huscht und sich im Sonnenuntergang verliert.

 

Crowfoot (um 1830 – 1890) Häuptling der Blackfoot-Indianer, 25. April 1890

 

Gespräch von Anno 33:

A: Wissen Sie schon das Neueste?

B: Nein, was ist passiert?

A: Die Welt ist erlöst!

B. Was Sie sagen!

A: Ja, der liebe Gott hat Menschengestalt angenommen und sich in Jerusalem hinrichten lassen: dadurch ist nun die Welt erlöst und der Teufel geprellt.

B: Ei, das ist ja ganz scharmant.

 

Arthur Schopenhauer

 

Damit wir beginnen können, dem Tod seinen größten Vorteil uns gegenüber zu entreißen, sollten wir eine vollkommen andere Einstellung einnehmen als die übliche; lasst uns den Tod seiner Fremdheit berauben; lasst uns Umgang mit ihm pflegen, damit wir uns an ihn gewöhnen, lasst uns ständig an ihn denken.

 

Michel de Montaigne

 

Wärst net aufigstiegn

Wärst net obi gfalln.

Hättst mei Schwester kriegt.

Wärst mei Schwager worn

Hättst a Häusla ghabt

und a Kuh dazu

und a Millisuppn auf die Fruh.

 

Kärntener Volkslied

Tradition ist nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers.

 Jean Jaurès

“There is freedom of speech, but I cannot guarantee freedom after speech.”

 Idi Amin